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  • AutorenbildBelinda Juhasz

Das Text-Konzept: Wie du mit Struktur deine Botschaft beim Leser platzierst.

Früher verstand ich oft nicht, was in den Zeitungen stand. Auch grübelte ich bei manchen Fachartikeln über deren Botschaft. Das beschämte mich. Inzwischen weiss ich: Viele Beiträge haben einfach kein Text-Konzept, ihnen fehlt der klare Aufbau und der rote Faden.


Wie aber machst du mit deiner Botschaft deine Leserin neugierig? Wie bleibt dein Leser bis zum Schluss an deinen Worten hängen? Mit einem Text-Konzept! Gerne zeige ich dir heute, wie du deine Geschichte planst, ihr eine Struktur gibst und dir deine Botschaft nicht zwischen den Zeilen durchfällt.


#1 Sei motiviert


«Motivation kommt von innen: Du kannst einen Mitarbeiter nicht motivieren, nur bestechen oder bedrohen.» Was das mit Schreiben zu tun hat? Einem Text kann man sehr leicht ansehen, ob er extrinsisch oder intrinsisch motiviert geschrieben wurde. Hat der Autor etwas zu sagen, begeistert er sich und andere für das Thema. Andernfalls schreibt er nur lustlos Vorgaben ab, um auf die festgelegte Wortanzahl zu kommen. Einen extrinsisch motivierten Text erkennt man oft daran, dass Headline, Zwischentitel und Text nicht wirklich zusammenpassen. Mit inhaltsleeren Füllsätzen versucht die Autorin, fehlendes Interesse am Thema zu überdecken. Der Text wirkt nicht «aus einem Guss».


#2 Schreibe für den Leser


Denke immer daran: Du schreibst für deine Leserin, nicht für dich. Du hast zwar viel Fachwissen und du willst deine Kompetenz auf deinem Gebiet sichtbar machen, das Aneinanderreihen von Gedanken führt aber zum Satzbandwurm. Das kann die Leserin überfordern. Oder vielleicht deckt sich dein Interesse nicht mit dem des Lesers?

Stell dir darum deine Leserin vor und überlege dir, was für sie interessant ist und welchen Mehrwert ihr mein Text liefert.


#3 Definiere die Hauptbotschaft


Was willst du mit deinem Text genau vermitteln? Was soll die Botschaft sein? Überlege dir dieses Ziel, bevor du die Wörter in die Tasten haust. Die Hauptbotschaft ist der rote Faden, der deine Leser durch den Text begleitet.


  • Was willst du erreichen?

  • Was soll der Leser als Essenz aus dem Text mitnehmen?

  • Worüber soll er nach dem Lesen anders denken als davor?

Notiere dir Ziel und Botschaft in konkrete Worte und fokussiere dich auf die wesentlichen Zielaussagen.


#3 Gib dem Text Struktur


Ein guter Text folgt einem durchdachten Aufbau. Viele Autoren machen den gleichen Fehler: Sie beginnen mit dem Textanfang und schreiben in einem Schnurz durch. Das Resultat: Vor lauter Buchstaben sieht man den Kontext nicht mehr.


Darum mache zuerst eine Grobgliederung. Der klassische Textaufbau besteht aus:

  • Headline: Aussagekräftiger Titel, der neugierig macht.

  • Lead: Kurze Zusammenfassung, was den Leser im ausführlichen Text erwartet, ohne jedoch bereits die Katze aus dem Sack zu lassen.

  • Lauftext, der häppchenweise in Textblöcke mit Zwischentiteln unterteilt ist.

Kreiere also einen möglichen Titel, fasse deine Gedanken für das Lead zusammen und setze deine Zwischentitel. Zu jedem Zwischentitel sammelst du Stichpunkte und Ideen. Führe diese mit Bulletpoints auf. Du kannst deine Ideen auch ausformulieren, Skizzen hinkritzeln oder Grafiken einfügen.


Warum diese Grobgliederung Sinn macht? Du siehst so rasch, wo Abschnitte in der Struktur fehlen, damit der Beitrag am Schluss stimmig ist. Du siehst auch, wo ein Gedanke anders positioniert sein muss. Gleichzeitig erkennst du, in welchen Bereichen die Ideen und Formulierungen nur so aus dir heraussprudeln (freu dich darauf) und wo der Text in Fleissarbeit ausarten wird (Pflicht-Teil, gehört dazu😊).


#4 Setze Anker mit der Kernaussage


Will dein Text zu viel, ertrinkt deine Leserin darin. Setze einen Anker mit einer Kernaussage. Und dies Absatz für Absatz. Dafür musst du zuerst die Relevanz deiner Aussagen identifizieren. Die Gedanken zum Inhalt hast du dir ja bereits notiert. Frage dich nochmals bei jedem Abschnitt: Was ist hier die Kernaussage? Was soll der Leser in diesem Abschnitt mitnehmen?


#5 Befolge das Pyramidenprinzip


Der Grundgedanke: Die Botschaft oder Kernaussage steht am Anfang. Sie bildet die Spitze der Pyramide. Von ihr leiten sich die weiteren Überlegungen ab. In den Ebenen unterhalb der Spitze folgen die Details, auf die sich die Kernaussage bezieht. Gewohnt sind wir ja eher die umgekehrte Vorgehensweise: Am Anfang steht die Ausgangslage, es folgen die Argumente, die für oder gegen bestimmte Schlussfolgerungen sprechen – und am Ende steht das Ergebnis. Berechtigung haben beide. Wenn es jedoch darauf ankommt, die Aufmerksamkeit eines Zuhörers oder Lesers zu gewinnen, erweist sich das Pyramidenprinzip als klar überlegen. Warum?


Hier ahnt der Leser zu Beginn, worauf der Autor hinauswill. Seine Neugier ist geweckt: «Wie kommt dieser Mensch zu dieser Behauptung? Ist das nicht ziemlich an den Haaren herbeigezogen? Wie genau meint er das?» Wenn du die Botschaft an den Anfang stellst, ist es einfach, den Leser abzuholen, ihn an die Hand zu nehmen und durch das Thema zu führen.


#6 Beweise Fleiss und Mut


Das Grundgerüst ist errichtet, die Botschaft ist klar, die Anker sind gesetzt. Gratuliere! Dein Text-Konzept sieht super aus!

Was jetzt folgt? Fleiss und Mut. Du wirst sehen: Bei manchen Abschnitten sprudeln die Gedanken nur so. Doch nicht alle Abschnitte einer guten Strukturvorgabe schüttelt man aus dem Handgelenk. Eine spannende Ein- und Überleitung tropft manchmal nur zäh aus der Feder. Passiert dir das, lass einfach los. Streiche schon mal deine liebgewonnenen Formulierungen oder ganze Absätze, wenn sie nicht wirklich zum Thema passen. Lasse den Text über Nacht ruhen und gehe dann wieder frisch ans Werk.




Und wenn du partout nicht weiterkommst: Schau rein in meinen Blogartikel «Schreibblockaden lösen».



Wie sich so ein Text-Konzept komplett umgesetzt liest? Schaus dir hier an:


Gemeindeversammlung: Der Knigge
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Bringen dich meine Tipps weiter? Hast du eine Frage zum Text-Konzept? Ich freue mich auf deinen Kommentar. Deine Belinda.



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